Holaa ihr Lieben!
Irgendwie ging alles plötzlich so schnell und schon sitze ich
hier in meinem Zimmer mit drei, später vier Freiwilligen, und
genieße unsere neue, gemütliche Einrichtung, obwohl noch ziemlich
Chaos herrscht.
Beim Flug am Montag hat alles geklappt, nur, dass wir zwei Stunden
zu spät angekommen sind, weil in Frankfurt Gewitter war.
Komplett erschöpft und müde sind wir hier um 3 Uhr nachts, nach
deutscher Zeit um 10:00h, ins Bett gefallen, nachdem noch eine große
Diskussion um die Zimmereinteilung geführt wurde und wir das erste
kolumbianische Abendbrot genossen haben.
Dienstag hatten wir dann eine kleine historische Einführung über
Cali und hatten genügend Zeit, unsere riesigen Koffer auszupacken
und unsere Dachterrasse zu genießen. Auch durften wir einen ersten,
kurzen Rundgang hier in unserem Viertel machen, um unsere zukünftige
Umgebung anzuschauen. Jedes Haus ist ans nächste gebaut, die vielen
verschiedenen Farben, die ausgefallenen Restaurants, die Menschen,
die einen neugierig anschauen, all´das verhindert, dass man sich auf
die Straße konzentriert. Doch wenn man nicht hinschaut, liegt man
ziemlich schnell am Boden, denn wir Deutschen kennen ebene und gerade
Fußwege und die sehen hier anders aus. Und auch die Autos sausen
ziemlich schnell an einem vorbei, darauf sollte man achten.
Im Moment fühlt sich noch alles an wie in einem Traum. Wenn man
morgens von einem lauten „Jooooo, jooooo“ von der Straße vor
unserem Fenster geweckt wird und man das harte, eingefallene Bett im
Rücken merkt, realisiert man jeden Morgen von neuem, dass wir
tatsächlich schon hier sind. Doch dann werden uns zum Frühstück
die wunderbarsten Früchte serviert von Ananas, die so unendlich viel
besser schmeckt als in Deutschland, Papayas und Melonen, sodass man
das Bett schon wieder ganz vergessen hat. Ab nächster Woche müssen
wir dann allerdings selber kochen, dann helfen uns unsere
„Colombia-Mamas“ nicht mehr.
An viele Dinge muss ich mich noch gewöhnen, so zum Beispiel die
allmorgendliche, eiskalte Dusche, nach der man sich anschließend so
frisch und wach fühlt. Oder, dass man das Toilettenpapier in den
Mülleimer neben der Toilette werfen muss, damit es keine
Verstopfungen gibt. Doch auch daran gewöhnt man sich erstaunlich
schnell. Wenn man morgens in den Flur kommt und man sich wie auf der
Straße fühlt, dann liegt das daran, dass es fast keine Fenster
gibt, sondern oft nur Gitter von der Fenstern.
So, nun gibt es schon bald Frühstück, wir sind noch die deutsche
Zeit gewohnt, da waren wir alle schon um 5Uhr morgens wach.
Soweit eine kleine, erste Einsicht in unser neues Leben auf der
anderen Seite der Welt. Ich fühle mich sehr wohl und bin so froh,
dass ich mich hierhin auf den Weg gemacht habe.
Liebe Grüße an Euch alle, ich denk an Euch und sende viele warme
Sonnenstrahlen und Ananässe, Ananassen, wie auch immer, Ananias,
liebe Bachchor´ler, zu Euch nach Deutschland!
Alles, alles Liebe, Sophia
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