Aber noch viel spannender ist meine
momentane Arbeitssituation im Colegio de las Aguas, unserer
wunderschönen Schule in Montebello. Ich habe mich inzwischen sehr
gut eingelebt und habe viele verschiedene Aufgaben, von denen ich
euch heute erzählen möchte.
Die meiste Zeit verbringe ich in meiner
ersten Klasse gemeinsam mit Nancy, der Lehrerin. Die Klasse hat
einige Kinder mit Lern- oder Konzentrationsschwächen, so zum
Beispiel ein Mädchen mit Down-Syndrom, das besondere Aufmerksamkeit
fordert. In meiner Klasse bin ich wirklich gerne, ich habe die Kinder
sehr ins Herz geschlossen und verstehe mich sehr gut mit meiner
lieben Lehrerin. Sie wird im Oktober nach Deutschland kommen, um ein
Jahr, so wie wir hier, in einer Schule in der Nähe von Frankfurt
Spanisch zu unterrichten. Dieses Projekt heißt Weltwärts-Reverse
und ist das selbe, was wir machen, nur werden Menschen nach
Deutschland entsendet, um dort eigene Erfahrungen zu machen und die
Sprache zu lernen. Es ist ein sehr schönes Projekt und Nancy wird
bestimmt ein spannendes Jahr in Deutschland verbringen. Wir beide
haben auch schon angefangen, ein wenig Deutsch zu lernen.
Außerdem habe ich die letzte Woche mit
meinem Deutschkurs in der Schreinerei angefangen. Die Themen passen
wir hier auch den Interessen der Schüler_innen an, sodass wir uns
mit den Vokabeln aus der Werkstatt beschäftigen, was Anna, die
Vorfreiwillige, schon angefangen hat. Auch ich muss mich hinsetzen
und Wörter wie „Kantenanleimer“ oder „Oberfräse“ auf
Spanisch lernen.
Am Freitag und Samstag hatten wir eine
große Schulkonferenz, in der wir uns gegenseitig Projekte und Pläne
für dieses Schuljahr vorgestellt haben. Es sind viele neue Ideen in
mir entstanden, was ich die letzte Zeit hier noch machen und
erreichen könnte. So steht als Erstes auf dem Plan, dass drei
Freiwillige und ich in dem noch nicht fertigen Gebäude „La Vieja“
die Wände verputzen wollen, um den Bau ein bisschen voranzutreiben.
Dafür haben wir uns nun erst einmal zwei Vormittage in der Woche
Zeit genommen und hoffen, dass das Material so weit es geht reicht.
La Vieja ist das Haus, in dem auch der Musikraum ist, den wir durch
unsere Spenden unterstützen. Am 8.Mai werden wir dafür auch den
geplanten Flohmarkt mit großer Unterstützung durch die Deutsche
Schule Cali machen. Die Schüler_innen der Deutschen Schule haben
viele Materialien, Klamotten und Spielzeug gesammelt, die wir
gemeinsam, vielleicht auch mit eigenen Sachspenden, in Montebello
verkaufen wollen. Die eingenommenen Gelder fließen dann in den
Musikraum. Ein großes Dankeschön hier noch einmal an Dich, Robin,
für Deine Hilfe!
Insgesamt ist es gerade wie
immer wunderschön hier, ich fühle mich ein klein bisschen zu wohl
in Cali, was es einem nicht leichter macht, sich Gedanken für danach
zu machen. Ich weiß immer noch nicht, was ich studieren will,
vielleicht hat ja jemand eine prima Idee?
Gemeinsam sind wir nach Buga
und Salento gefahren. In Buga haben wir den Ort kennengelernt, in dem
der Bambus aufgezogen wird, mit dem später zum Beispiel in meiner
Schule gebaut wird. Ziemlich spontan sind wir noch in das
Kaffeegebiet Salento gefahren, circa vier Stunden von Cali entfernt,
in dem ökologischer Kaffee angebaut wird. Das war wunderschön und
erholsam und wir beide hatten eine gemeinsame Zeit nur für uns, für
Gespräche, und um Kolumbien einfach mal zu genießen, da wir in Cali
nie so richtig Zeit hatten, weil mein Alltag wie gewohnt weiter gehen
musste. Papa ich bin Dir wirklich unendlich dankbar, dass du mir
diese Freude gemacht hast und wir nun eine gemeinsame, kleine Welt
kennengelernt haben, die uns für immer verbinden wird. Danke!
danke, dass du diese momente mit uns teilst. :)
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